Kompetenzzentrum Logopädie

Patienten

Wenn Sie auf der Suche nach Experten für Sprache, Sprechen, Stimme und Schlucken sind, sind Sie mit Ihrem Anliegen bei uns richtig. Wir als Logopäden arbeiten mit Menschen aller Altersstufen zusammen und helfen Ihnen gerne bei jeglichen Problemen in diesem Fachgebiet weiter.

Ihr Arzt (Hausärzte, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Phoniater, Internisten und Neurologen) kann feststellen, ob Bedarf für eine logopädische Behandlung besteht und kann dann (auf Grundlage der Heilmittelrichtlinie) eine logopädische Verordnung ausstellen. Es handelt sich hierbei um das Verordnungsblatt „Muster 14“. Kieferorthopäden und Zahnärzte können im Falle von „Störungen des orofazialen Muskelgleichgewichts“ ebenfalls eine „Sprech- und Sprachtherapie“ verordnen (Verordnungsblatt „Muster 16“). Eine logopädische Therapie muss durch einen Arzt verordnet werden. Erst wenn Ihnen eine gültige Verordnung vorliegt können wir diagnostisch und therapeutisch tätig werden.

Falls Sie sich als Eltern oder Angehörige Sorgen um die sprachliche Entwicklung Ihres Kindes machen, können Sie sich neben Ihrem Arzt auch an Einrichtungen wie Sozialpädiatrische Zentren, logopädische Dienste /Sprachheilambulanzen der Gesundheitsämter oder Frühfördereinrichtungen, welche den logopädischen Behandlungsbedarf feststellen können, richten. Wenden Sie sich mit Ihrer Anfrage auch gerne an uns: wir geben Ihnen eine erste unverbindliche Beratung oder Information und vermitteln Ihnen entsprechende Kontakte.

Kompetenzzentrum Logopädie

Kinder

Der logopädische Behandlungsbereich bei Kindern ist sehr vielseitig und reicht von Säuglingen bis Schulkindern, von leichten/isolierten Auffälligkeiten bis hin zu schweren Beeinträchtigungen. Im Folgenden können Sie einen Überblick über die Behandlungsbereiche bei Kindern erhalten:

Sprachentwicklungsstörungen

  • Sprachentwicklungsstörungen (SES) betreffen die Bereiche Kommunikation, Sprachverständnis, Wortschatz, Grammatik und Lautbildung (Artikulation). Meist sind mehrere Bereiche gleichzeitig betroffen.
  • Die Sprachentwicklungsstörung (SES) wird häufig z.B. durch eine Hörstörung, Behinderungen oder auch langanhaltende Mittelohrentzündungen im 2. und 3. Lebensjahr verursacht.

Störungen des Lauterwerbs: Auffälligkeiten in der Aussprache

  • Während der Sprachentwicklung kann es beim Erlernen der Laute zu Schwierigkeiten kommen.
  • Einzelne oder mehrere Laute können noch nicht gebildet werden, diese werden daher ausgelassen oder ersetzt (z.B. statt „Kind“ „Tind“).
  • Regeln für die Kombination von Lauten in Wörtern sind noch nicht erworben, daher werden Laute nicht immer an der richtigen Stelle eingesetzt („Das B_ot schmeckt richtig gut“) => phonologische Störung

Störung des Wortschatzes

  • Wortschatzprobleme äußern sich im Sprechen und Verstehen (aktiver/expressiver und passiver/rezeptiver Wortschatz).
  • Verschiedene Wörter, welche für die Kommunikation nötig sind, stehen nicht zur Verfügung und werden daher weggelassen, unspezifisch oder unpassend ersetzt (z.B. statt Ziege – Schaf oder Dings) Wortfindungsstörungen können ebenfalls vorliegen. Dann fällt das gesuchte Wort nicht oder nicht sofort ein.

Störung der Grammatik

  • Wenn die Grammatik von Wörtern betroffen ist, kann es z.B. zum Auslassen von Silben kommen („ich habe (ge-)essen“) oder Wörter werden nicht korrekt gebeugt („du machen..“).
  • Ist die Satzbildung beeinträchtigt, werden Satzteile und Wörter oft umgestellt oder ausgelassen („Papa großes Auto hat“).

Störung der Schriftsprache, Lese-Rechtschreib-Schwäche

  • Bei durchschnittlichen oder überdurchschnittlichen allgemeinen Begabungen liegt eine Teilleistungsstörungen in den Bereichen Lesen und Schreiben vor.
  • Buchstaben werden ausgelassen, ersetzt oder vertauscht.
  • Das Lesenlernen ist erschwert, das Lese-Sinn-Verständnis kann eingeschränkt sein.
  • Das Bewusstsein für Sprachstrukturen ist beeinträchtigt: wie das Erfassen von Reimen, Wort- und Silbenstrukturen, das Heraushören von einzelnen Lauten etc.

Kindliche Aphasie: erworbene Sprachstörung

  • Durch eine akute Hirnschädigung kommt es zu einem teilweisen oder vollständigen Verlust der bis dahin entwickelten sprachlichen Fähigkeiten.
  • Einschränkungen kann es auf verschiedenen Ebenen geben und die Symptome entsprechen denen bei Erwachsenen (siehe Sprachstörungen bei Erwachsenen).

Artikulationsstörungen bei Kindern: undeutliche Aussprache

  • Eine Artikulationsstörung liegt vor, wenn einer oder mehrere Laute nicht korrekt gebildet werden. Davon sind häufig die Zischlaute betroffen:/s/, /sch/ und /ch/ (wie in „ich“).
  • Die betroffenen Laute klingen dann undeutlich oder unscharf (lispeln), da z.B. beim /s/ die Zunge zu weit nach vorne bewegt wird.
  • Artikulationsstörungen treten häufig in Kombination mit myofunktionellen Störungen auf (siehe: funktionelle orofaziale Störungen/myofunktionelle Störungen)
  • Ist die Ursache für die Aussprachestörung eine Einschränkung der Hörfähigkeit, sind abhängig von dessen Ausmaß die nicht gehörten Laute oder Lautgruppen betroffen. Die Verständlichkeit kann dadurch sehr beeinträchtigt sein.

Stottern bei Kindern

  • Beim Stottern kann es zu Wiederholung (a-a-aber), Dehnungen (mmmein) und Blockierungen (—bald) im Sprechfluss kommen.
  • Das Stottern beginnt meist im Alter von zwei bis fünf Jahren.
  • Man geht davon aus, dass die Veranlagung zum Stottern erblich bedingt ist, das Auslösen oder die Entwicklung des Stottern aber von mehreren Faktoren abhängig sein kann, die nicht immer nachvollziehbar sind.

Poltern bei Kindern

  • Beim Poltern kommt es zu einem schnellen und / oder unregelmäßigem Sprechtempo.
  • Laute, Silben und Wörter werden dabei ausgelassen, verschmelzen und werden unverständlich.
  • Das Sprechen und die Verständlichkeit ist für das betroffene Kind nur schwer oder kurzzeitig zu kontrollieren.
  • Die Ursachen für das Poltern sind noch nicht vollständig geklärt, man geht aber von einer erblichen Komponente aus.

Kindliche Sprechapraxie: Störung der Planung von Sprechbewegungen

  • Eine Sprechapraxie entsteht durch eine Gehirnschädigung und tritt häufig kombiniert mit einer Aphasie (Sprachstörung) zusammen auf.
  • Beim Sprechen kommt es zu lautlichen Abweichungen bis hin zu Entstellungen von Lauten, was zu einer unverständlicheren Aussprache führt.
  • Oft ist auch die Sprechgeschwindigkeit reduziert, Vokale werden gedehnt, es kommt zu einer stockenden Sprechweise oder auch zu unpassenden Betonungen.
  • Ursachen für eine Sprechapraxie können sein: Schlaganfälle, Schädel-Hirn-Traumata, Hirntumore und entzündliche Hirnprozesse

Stimmstörungen bei Kindern: Veränderungen des Stimmklangs

  • Eine Stimmstörung zeichnet sich durch eine längere Zeit bestehende Heiserkeit aus, ohne das ein Infekt besteht.
  • Funktionelle Stimmstörungen:
    • Wenn ein muskuläres Ungleichgewicht innerhalb des Kehlkopfes oder im Zusammenspiel von Kehlkopf- und Atemmuskulatur vorliegt, kann durch die gestörte Stimmfunktion eine Heiserkeit entstehen. Dies erfolgt bei Kindern meist durch zu viel Druck, bzw. Spannung (hyperfunktionelle Dysphonie).
    • Ursachen: unter anderem übermäßiger Stimmgebrauch, eingeschränkte Nasenatmung
  • Organisch bedingte Stimmstörungen:
    • Eine Stimmerkrankung kann auch dadurch entstehen, dass der Schwingungsvorgang der Stimmlippen durch Veränderungen im Bereich des Kehlkopfes beeinträchtigt ist.
    • Z.B. durch Entzündungen, „Knötchen“, Polypen, Ödeme, Zysten, Stimmlippenlähmungen (Recurrenzparese), Schädigungen des Kehlkopfes durch Unfälle oder in Folge von Operationen.

Schluckstörungen bei Kindern

  • Funktionelle orofaziale Störungen / myofunktionelle Störungen:
    • Muskuläres Ungleichgewicht im Gesichts- und Mundbereich.
    • Das Ungleichgewicht der Muskulatur von Wangen, Lippen und Zunge kann unter anderem zu folgenden Symptomen führen: geöffneter Mund, Mundatmung, vermehrter Speichelfluss, inkorrekte Zungenruhelage und Vorverlagerung der Zunge beim Sprechen und Schlucken.
    • Eine unbehandelte funktionelle orofaziale Störung hat möglicherweise eine verwaschenen Aussprache, eine Artikulationsstörung sowie Zahn- und Kieferfehlstellungen zur Folge.
    • Mögliche Ursachen sind unter anderem: Frühgeburtlichkeit, Syndromerkrankungen (zum Beispiel Morbus Down; Pierre-Robin-Syndrom), ein falsch erlerntes Schluckmuster, wieder- kehrende und anhaltende HNO- Erkrankungen sowie ungünstige erworbene Gewohnheiten (Habits) wie Schnuller-/Daumenlutschen oder Nägelkauen.
  • Organisch bedingte Schluckstörungen/Dysphagie:
    • Schluckstörungen bei Säuglingen zeigen sich z.B. dadurch, dass es zu häufigem Husten und Verschlucken beim Trinken kommt, oder das Kind zu schwach ist, ausreichend selbstständig zu trinken.
    • Schluckstörungen bei Kleinkindern zeigen sich durch Beeinträchtigungen bei Aufnahme, Verarbeitung und Transport von Nahrung, Flüssigkeit und Speichel. Das Essen kann eventuell nicht heruntergeschluckt werden oder während des Schluckens kommt es zu Husten und Verschlucken.
    • Mögliche Ursachen: meist liegt eine Hirnschädigung vor, welche angeboren sein kann oder z.B. durch Unfälle mit Schädel-Hirn-Traumata verursacht wurde.

Weitere Behandlungsbereiche der Logopädie bei Kindern

  • Rhinophonie / Näseln: Bei einer gestörten Nasenresonanz kommt es dazu, dass entweder zu viel oder zu wenig Luft bei Sprechen durch die Nase entweicht.
  • Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung, AVWS: Das Weiterverarbeiten gehörter Informationen ist gestört, was insbesondere den Schulalltag erheblich erschwert.
  • Behinderungen: Abhängig von der Behinderung kann das Risiko für verschiedene logopädische Störungsbereiche erhöht sein, z.B. durch Hörbehinderungen oder Syndromerkrankungen.
  • Lippen-, Kiefer-, Gaumen-, Segel- Fehlbildungen: Nach operativer Versorgung kann die Aussprache weiterhin beeinträchtigt sein.
  • Mutismus
  • Autismus
  • Kindliche Dysarthrie
Kompetenzzentrum Logopädie

Jugendliche und Erwachsene

Auch der logopädische Bereich für Jugendliche und Erwachsene ist sehr umfassend, kann alle Bereiche betreffen (Sprache, Sprechen, Stimme, Schlucken) und unterschiedliche Ausmaße haben (je nach persönlicher Einschränkung der individuellen Lebensqualität). Im folgenden Verlauf erhalten Sie einen Überblick über die logopädischen Therapiebereiche bei Jugendlichen und Erwachsenen:

Sprachstörung bei Erwachsenen: Einschränkungen der Kommunikationsfähigkeit (Aphasie)

  • Einer Sprachstörung bei Erwachsenen liegt eine Störung des Sprachzentrums des Gehirns zu Grunde. Diese wird Aphasie genannt und kann folgende Ursachen haben: Schlaganfall, Hirnblutung, Hirnverletzungen, Entzündliche Erkrankungen des Gehirns, Hirnabbauprozesse, Gehirntumore.
  • Bei der Aphasie können verschiedene Bereiche der Sprache gleichzeitig in unterschiedlichem Ausmaß beeinträchtigt sein. Hiervon sind sowohl das Sprachverständnis als auch die Sprachproduktion betroffen.
  • Störungen der Lautstruktur: Es kommt zu Schwierigkeiten beim Auswählen und Kombinieren von Lauten (Weglassen, Ersetzen, hinzufügen) haben, so dass die betroffenen Wörter verändert werden (z.B. Tasse statt Tasche).
  • Störungen des Wortschatzes: Ein häufiges Phänomen bei Patienten mit Aphasien sind die Wortfindungsstörungen: das gewünschte Wort fällt nicht ein. Es kommt auch vor, dass Begriffe durch andere ersetzt werden (z.B. Tee sagen und Kaffee meinen).
  • Störungen der Grammatik: Sätze können aus einzelnen, aneinandergereihten Wörtern bestehen („Heute-fahren-nach Hause“) oder auch sehr verschachtelt und unzusammenhängend sein.
  • Störungen der Schriftsprache: Personen mit Aphasie haben oft auch Probleme mit dem Lesen oder Schreiben. Das Lesen kann mühsam und anstrengend werden, es entstehen Lesefehler, beim Schreiben werden Buchstaben ersetzt, ausgelassen oder verwechselt.

Artikulationsstörungen bei Erwachsenen: Auffälligkeiten bei der Aussprache

  • Bei einer Artikulationsstörung werden einzelne oder mehrere Laute nicht korrekt gebildet (z.B. das /s/ oder /sch/). Dies liegt meist schon seit der Kindheit vor. Häufig sind die S- Laute betroffen (lispeln).
  • Komplexere Artikulationsstörungen liegen bei Einschränkungen des Gehörs vor: dann sind meist nicht nur einzelne, sondern mehrere Laute betroffen, so dass die Verständlichkeit deutlicher eingeschränkt ist.

Erwachsene mit Sprechapraxie: Störung der Planung von Sprechbewegungen

  • Beim Sprechen kommt es zu lautlichen Abweichungen bis hin zu Entstellungen von Lauten, was zu einer unverständlicheren Aussprache führt.
  • Oft ist auch die Sprechgeschwindigkeit reduziert, Vokale werden gedehnt, es kommt zu einer stockenden Sprechweise oder auch zu unpassenden Betonungen.
  • Eine Sprechapraxie entsteht durch eine Gehirnschädigung und tritt häufig kombiniert mit einer Aphasie (Sprachstörung) zusammen auf.
  • Ursachen für eine Sprechapraxie können sein: Schlaganfälle, Schädel-Hirn- Traumata, Hirntumore und entzündliche Hirnprozesse.

Erwachsene mit Dysarthrie: Störung der Steuerung und Ausführung von Sprechbewegungen

  • Neurologisch bedingt kommt es zu einer komplexen Störung der Aussprache, des Stimmklangs, der Sprechatmung und der Sprechgeschwindigkeit.
  • Eine Dysarthrie kann auch in Kombination mit einer Aphasie (Sprachstörung) auftreten.
  • Ursachen für eine Dysarthrie: Schädel-Hirn-Trauma (z.B. nach einem Unfall), Schlaganfall, Parkinson, Multiple Sklerose (MS) oder Amyotrophe Lateralsklerose (ALS).

Erwachsene mit Redeflusstörungen: Stottern und Poltern

  • Stottern: Beim Stottern werden Laute, Silben und Wörter wiederholt, gedehnt oder es kommt zu Blockierungen im Sprechfluss. Das Stottern von Erwachsenen unterscheidet sich vom kindlichen Stottern, da bereits ein Bewusstsein für die Problematik entstanden ist, was sich auf das gesamte Kommunikations- und Sprechverhalten auswirkt.
  • Die Ursache für das Stottern ist noch nicht geklärt, man geht davon aus, dass eine Veranlagung zum Stottern vererbt ist, und dann weitere Faktoren in der Entwicklung hinzu kommen.
  • Poltern: Beim Poltern kommt es zu einem schnellen und / oder unregelmäßigem Sprechtempo. Laute, Silben und Wörter werden dabei ausgelassen, verschmelzen und werden unverständlich.
  • Das Sprechen und die Verständlichkeit ist für die Betroffenen nur schwer oder kurzzeitig zu kontrollieren.
  • Die Ursachen für das Poltern sind noch nicht vollständig geklärt, man geht aber von einer erblichen Komponente aus.

Stimmstörungen bei Erwachsenen: Einschränkungen des Stimmklangs (Dysphonie)

  • Was ist eine Stimmstörung / Dysphonie?
    • Eine Stimmstörung oder Stimmerkrankung zeichnet sich durch eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit der Stimme aus, welche einhergeht mit einer vorübergehenden oder andauernden Veränderung des Stimmklangs.
    • Diese Stimmklangveränderung bezeichnet man als Heiserkeit. Hinzu kommen häufig ein Kloß- oder Fremdkörpergefühl im Hals, Hustenreiz, Räusperzwang, Halsschmerzen etc.
  • Funktionelle Stimmstörungen:
    • Wenn ein muskuläres Ungleichgewicht innerhalb des Kehlkopfes oder im Zusammenspiel von Kehlkopf- und Atemmuskulatur vorliegt, kann durch die gestörte Stimmfunktion eine Heiserkeit entstehen.
    • Dies erfolgt entweder durch zu viel (hyperfunktionelle Dysphonie) oder zu wenig (hypofunktionelle Dysphonie) Druck, bzw. Spannung.
  • Organisch bedingte Stimmstörungen:
    • Eine Stimmerkrankung kann auch dadurch entstehen, dass der Schwingungsvorgang der Stimmlippen durch Veränderungen im Bereich des Kehlkopfes beeinträchtigt ist.
    • Mögliche Ursachen können sein: Entzündungen, „Knötchen“ / Phonationsverdickungen, Polypen, Ödeme, Zysten, Tumore Stimmlippenlähmungen (Recurrenzparese), Neurologische Erkrankungen z.B. Morbus Parkinson, Multiple Sklerose / MS, Amyotrophe Lateralsklerose / ALS, Schlaganfall, Schädigungen des Kehlkopfes durch Unfälle oder in Folge von Operationen, nach operativer Tumorentfernung im Kehlkofbereich, Eintritt von Magensäure in den Kehlkopf (gastroösophagealer Reflux)
  • Psychogene Dysphonie:
    • Bei der psychogenen Stimmstörung entsteht eine Heiserkeit oder auch Stimmlosigkeit durch Stressfaktoren, psychosoziale und psychosomatische Einflüsse wie hohe berufliche oder private Belastungszustände.
  • Zustand nach Kehlkopfentfernung / Laryngektomie:
    • Ist bei fortgeschrittenen Kehlkopftumoren die Behandlung durch Chemotherapie, Bestrahlung und eventuell auch Teilresektionen (=das Entfernen einzelner Kehlkopfstrukturen) nicht ausreichend gewesen, muss eventuell der gesamte Kehlkopf entfernt werden.
    • Die Stimmproduktion ist dann nicht mehr möglich. Die Atmung erfolgt dann über eine operativ geschaffene Öffnung am Hals (Tracheostoma).

Schluckstörungen bei Erwachsenen: Einschränkungen beim Essen und Schlucken (Dysphagie)

  • Was ist eine Schluckstörung / Dysphagie?
    • Die Dysphagie bezeichnet eine Störung der Aufnahme, des Zerkleinerns oder des Transportes von Flüssigkeit oder Nahrung (aber auch von Speichel und Sekret).
    • Schwierigkeiten können in verschiedenen Stadien auftreten: vor, während oder nach dem Schlucken (orale Vorbereitungsphase, orale Phase, pharyngeale Phase, ösophageale Phase).
  • Es gibt verschiedene Ursachen für eine Schluckstörung, welche unabhängig davon auch in unterschiedlich starken Ausmaßen auftreten:
    • Nach einem Schlaganfall oder einer Hirnblutung
    • Nach einer Tumorbehandlung im Mund- und Halsbereich, z.B. durch Operation, Chemotherapie und/oder Bestrahlung
    • Nach einem Schädel-Hirn-Trauma
    • Bei Erkrankungen wie Morbus Parkinson, Multipler Sklerose (MS), Amyotropher Lateralsklerose (ALS)
    • Im Rahmen einer Demenz
    • Manchmal ist anfänglich auch noch nicht eindeutig, woher die Probleme bei der Nahrungsaufnahme kommen.
  • Nichtbehandelte Schluckstörungen können verschiedene, unter anderem lebensbedrohliche Folgen haben, wie zum Beispiel:Flüssigkeitsmangel (Dehydration), Mangelernährung durch unzureichende Nährstoffzufuhr, Untergewicht, (unklares) Fieber, Erkrankung der Mundschleimhaut, Entzündungen der Atemwege (z.B. Bronchien und Lunge), Erstickungsanfälle.